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Der Blick hinter die Kulissen – Die Welt der Medien

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Fifa: Wie viel Medien bestimmen wir

— Die Fußball-WM steht den Deutschen ins Haus und damit auch die Fifa (kein Staat kann die wirklich wollen). Weil jedes Land der Welt dieses Ereignis gerne ausrichtet, hat die Fifa nicht nur gegenüber den Nationalstaaten eine Macht, die einzigartig ist. Auch den Medien diktiert der Weltfußballverband, was erlaubt ist und was nicht. Klar ist, die Fifa setzt auf das Fernsehen. Das zahlt Millionen für die Übertragung. Online-Medien, so wollte es der Verband bislang, dürfen erst nach Abpfiff berichten und dann auch nur mit einer begrenzten Zahl von Fotos. So also sollen alle zum Fernsehen gezwungen werden, damit auch nur die exklusiven Fifa-Bilder die Welt erreichen. Fifa-Chef Blatter hatte jetzt ein Einsehen und hat Bilder und Spielstände für die Online-Berichterstattung freigegeben.
Hinter dem Ganzen steht der Kampf um Milliarden. Die Fifa achtet penibel darauf, dass kein anderer als die lizensierten Sponsoren am WM-Spektakel verdient. Werbung in der Bannmeile der Stadien ist nur der Fifa erlaubt, Stadienzeitungen und anderes in dieser Bannmeile strengstens verboten.
Die SZ berichtet heute, dass das auch etwa bei der Formel 1 üblich sei. So darf ein Online-Medium nur über den vagen Stand in Echtzeit berichten, etwa Schumi vor Alonso, aber nicht die genauen Sekundenstände durchgeben. SZ fragt zurecht: Wem gehören diese Daten, wenn sie doch eh von jedem übers Fernsehen zu sehen sind? Bald schon könnte eine alte Debatte wieder aufkommen und sich durchsetzen: Radiosender, Online-Medien und Zeitungen müssten dann womöglich zahlen, wenn sie über Sport berichten wollen.
Diskussion im FORUM.

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