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Mindestlohn: Zeitungen gegen Post

— Was so eine Debatte um den Mindestlohn für Kreise ziehen kann: Die deutschen Verlage und die Deutsche Post AG liefern sich eine öffentliche Schlacht um die Zukunft der Zustelldienste. 2008 fällt das Briefmonopol der Post, was der Springer-Verlag (Pin) aber auch die WAZ, der Holtzbrinck-Verlag oder DuMont mit neuen Unternehmen nutzen wollen. In einer gemeinsamen Anzeigenkamapgne wettern sie gegen den von der Post diktierten Mindestlohn, der weit höher ist als die Löhne, die in den Verlagsunternehmen gezahlt werden (was nicht heißt, dass sie Hungerlöhne zahlen). Weil Post-Chef Zumwinkel vor allem eine Kampagne der BILD gesehen haben will, hat er jetzt Anzeigen im Wert von 800 000 Euro bei Springer gestrichen. „Wir werden sie im Wettbewerb bluten lassen“; kündigt Zumwinkel an. Was für eine Sprache! Sein Ziel: Der von seinem Unternehmen allein festgelegte Mindestlohn von 9,80 Euro soll für alle Unterenhmen der Branche gelten, so dass der hohe Lohn ihn vor den kleinen agilen Wettbewerbern schützt. Man kann nur hoffen, dass die potenten Verlage sich nicht von dem Monopolisten einschüchtern lassen, sondern klare Kante zeigen. Nur so können endlich die Preise sinken und die Post nicht mehr Milliarden schwerre Monopolgewinne einstreichen, mit denen sie sich weltweit Unternehmen kauft, während die Kunden hierzlande in die Röhre schauen.

Und sonst: Die SZ hat nachgezählt: Auf dem deutschen Zeitungsmarkt werden rund 60 Wohn- und Gartenzeitschriften verkauft. Dazu passt, dass die neuen IVW-Zahlen da sind: Absoluter Verkaufsschlage rim 3. Quartal war die Zeitschrift „Landlust“ mit einem Plus von mehr als 100 Prozent auf mehr als 200 000 Exemplare. Erstens fragt man sich, wie die das hinbekommen haben und 2. warum ich – sofern es ein ehrlicher Erfolg ist – das Heft noch nicht kenne?

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