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Der Blick hinter die Kulissen – Die Welt der Medien

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Google kauft Inhalte

— Es konnte einen schon wundern, dass die etablierten Medien bislang zugelassen haben, dass Google mit seinem Google News-Service einfach Webinhalte der Onlinemedien sammelt und als Newsdienst aufbereitet. Das Modell ist ein Beispiel dafür, dass es in Zukunft darauf ankommt, Infrastruktur zu besitzen und weniger Inhalt. Vielen Medien war der Inhalteklau von Google recht, verirrten sich doch so wenigstens einige User auf den spärlich besuchten Seiten der großen Verlage. Nur die Bild hat sich unseres Wissens bislang geweigert. Wie der Spiegel heute berichtet, läuft aber auch ein Prozess in Frankreich, den AFP führt. „Sie verklagte Google im vergangenen Jahr wegen der ihrer Ansicht nach missbräuchlichen Verwendung von AFP-Meldungen und -Bildern durch den Dienst. Der Prozess ist noch im Gange, AFP verlangt 17,5 Millionen Dollar von Google. Dort wurde stets der Standpunkt vertreten, bei der Nutzung in Google News handle es sich um „Fair Use“, gedeckt vom US-Urheberrechtsgesetz.“
Warum die deutschen Verlage nicht schon längst selbst ein eigenes News-Portal eröffnet haben und so Geld verdienen, wissen nur die altbackenen Verlage selbst. Jetzt aber startet Google den nächsten Coup in Richtung Netzführerschaft und will selbst Inhalte anbieten, zunächst in der englischen Version in Kooperation mit der Nachrichtenagentur AP, wie es im Spiegel-Bericht weiter heißt. „Was genau das bedeutet, lässt sich ohne viel Fantasie folgern: Google News wird künftig Meldungen präsentieren können, die man auch lesen kann, ohne auf einen Link zu klicken. Das heißt auch: Google wird in Zukunft Anzeigen im Nachrichtenbereich verkaufen können – die gibt es bei Google News bislang nicht.“
Die gute Botschaft: Eigen erstellte Nachrichten und Inhalte haben doch einen Wert – auch online.

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