Journalismusausbildung.de

Der Blick hinter die Kulissen – Die Welt der Medien

nachricht

Jochen Homann: Planungsbeschleunigung und frühe Beteiligung

Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat die unleidvolle Aufgabe, den Umbau des Kraftwerksparks und den Bau neuer Stromnetze für die Energiewende vorzubereiten. Dabei geht es nicht nur wie bisher darum, den Markt zu regulieren und mit Anreizen die Unternehmen zu Investitionen zu bewegen. Homann muss auch den ehrgeizigen Zeitplan der Bundesregierung einhalten. Der sieht vor, dass bis 2020, 2022 alle Atomkraftwerke vom Netz gehen.
Heute hat Homann sich in der Süddeutschen Zeitung zu Wort gemeldet. Im Interview sagt er, dass angesichts der Planungs- und Bauzeiten für neue Kraftwerke die Diskussion um den Energiemarkt der Zukunft bis 2015, besser schon 2014 abgeschlossen sein sollte. Und er empfiehlt, „regionale Anreize“ zu geben, also im Zweifel die Zustimmung vor Ort durch Nutzen für die Menschen zu erreichen (schnelles Internet über die Stromtrassen, höhere Entschädigungen etc. wären da womöglich denkbar).
Beim Bau neuer Stromnetze mahnt Homann an, die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. „Stromtrassen, die Ländergrenzen überschreiten, sollten künftig zentral auf Bundesebene geplant und genehmigt werden“, sagt er. Dies hatten allerdings die Länder im Bundesrat bereits abgelehnt, weil dem Bund das Personal dafür fehle und der Sachverstand in den Ländern angesiedelt sei.
Homann will auch möglichst alle Bürger beteiligen. Noch nie habe es so früh so viel Bürberbeteiligung gegeben, sagt er. „Wenn sich möglichst viele Bürger an der Diskussion und Entscheidung beteiligen können, ist die Chance gut, dass die auch akzeptiert wird“, sagt Homann. „Durch die viel frühzeitigere umfangreichere Bürgerbeteiligung werden wir zur besseren Planungen kommen.“

Scroll Up