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Rufmord: Wenn Fakten Karrieren zerstören

Quelle: www.carsten-maschmeyer.de

Rufmord ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können – und für die sich Journalisten tunlichst nicht instrumentalisieren lassen sollten. Dazu ist Recherche nötig, die aber manches Mal auch nicht ausreicht.  Ein Fall offenbart dieser Tage Stefan Schabirosky in seinem Buch: „Mein Auftrag: Rufmord“. Danach hat der ehemalige AWD-Mitarbeiter, dass er im Auftrag der Konkurrenz DVAG den AWD-Chef Carsten Maschmeyer gezielt mit Hilfe der Medien verunglimpfte. Ob dies alles stimmt? Wer weiß.

Spannend jedenfalls ist die Kommentierung von Stefan Aust in der Welt am Sonntag, der sich erinnert, wie der Spiegel unter seiner Ägide Stories mit Fakten von Schabirosky veröffentlichte. Er habe sich aus Whistleblower gemeldet, berichtet Aust, aber unterschlagen, dass er im Auftrag der DVAG unterwegs gewesen sei. Der Spiegel sei ihm „auf den Leim gegangen“, auch wenn die Fakten in der Geschichte gestimmt hätten. „Wir konnte nicht erahnen, dass die Ermittlungen, über die berichtet wurde, eben von jenem Informanten selbst veranlasst worden waren. Dies zeigt zum einen, dass Whistleblower nicht zwingend heere Ziele verfolgen. Zum anderen sind auch Anzeigen oder eingeleitete Strafverfahren noch kein Beweis für die Schuld eines Verdächtigen. 

Am Montag reagierte die DVAG auf die Vorwürfe:

Der Finanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat vehement bestritten, in eine „Rufmord“-Kampagne eines ehemaligen Mitarbeiters gegen den früheren Konkurrenten AWD verwickelt gewesen zu sein. DVAG weise die Vorwürfe „entschieden zurück“, teilte das Unternehmen am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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