Zeit und Rheinischer Merkur: 60. Geburtstag
— Nach der Zeit feiert jetzt auch der Rheinische Merkur seinen 60. Geburtstag. Beide Publi- kationen gehören zu den großen, über- regionalen Wochen- zeitungen und erhielten direkt nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten Lizenzen. Der Rheinische Merkur existierte dagegen bereits im 19. Jahrhundert als „erste Gesinnungszeitung von wahrhaft großem Ausmaß“, wie es einmal der Historiker Ulrich Wehler bezeichnet hat. Entsprechend feiert sich der RM in seiner aktuellen Ausgabe und stellt fest, dass der erste Kanzler „mit unserer Zeitung eine Symbiose der besonderen Art“ einging. In einem historischen Rückblick beschreibt Textchef Hans Schiemann, wie man eine Zeitung gründet und warum Gründer Franz Albert Kramer Koblenz als Sitz wählte. „Für die Stadt an Rhein und Mosel entscheidet sich Kramer jedoch aus praktischen Gründen: Hier gibt es eine Rotationsdruckmaschine, die sich durch einen Kraftakt des Besitzers der Görres-Druckerei, Rudolf Verhülsdonk, in gebrauchsfähigen Zustand versetzen lässt. Sechs arbeitslose Lokomotivführer haben Entrostungsmittel aufgetrieben, gleichzeitig trifft die Papierzuteilung aus dem Schwarzwald ein.
Während die Zeit mit einer dreiteiligen Beilage die letzten 60 Jahre revue passieren ließ, hält der Merkur mit einer einmaligen Beilage zum Thema „Was heißt hier konservativ?“ dagegen.
Zu den historisch bedingten Geburtstagen sammeln und diskutieren wir im FORUM.