Umlautschreibung: In Einzelfällen wird e durch ä ersetzt
Regel
Es gibt – je nach sprachwissenschaftlicher Auffassung – sechs Prinzipien, die der deutschen Rechtschreibung zugrunde liegen; eines heißt Stammprinzip. Es besagt, dass in allen Wörtern einer Wortfamilie der Wortstamm gleich zu schreiben ist („Schreibe Gleiches möglichst gleich!“).
Beispiele
- Holz (= einfaches Substantiv)
- Holzofen (= Kompositum)
- abholzen (= Verb)
- hölzern (= Adjektiv)
Die Orthografiereform ist u. a. darauf ausgerichtet, dass das Stammprinzip konsequent angewendet wird. Sie verfolgt damit das Ziel, die gleiche Schreibung eines Wortstammes in allen Wörtern einer Wortfamilie sicherzustellen.
In Einzelfällen geschieht dies durch eine Neuregelung der Umlautschreibung. Dabei wird – in Anlehnung an andere Wörter derselben Wortfamilie – e durch ä ersetzt.
Beispiele
- behände (zu: Hand)
behende - belämmert (zu: Lamm)
belemmert - Gämse (zu: Gams)
Gemse
- gräulich (auch in der Bedeutung schrecklich; zu: das Grauen)
greulich - Quäntchen (zu: Quantum)
Quentchen - schnäuzen (zu: Schnauze)
schneuzen - Stängel (zu: Stange)
Stengel - überschwänglich (zu: Überschwang)
überschwenglich - aufwendig (zu: aufwenden)
- aufwändig (zu: Aufwand)
aufwendig - Schenke (zu: ausschenken)
- Schänke (zu: Ausschank)
Schenke