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ARD: Geld für Jan Ullrich

— Warum zahlte die ARD jahrelang Geld, um Jan Ullrich zu interviewen? Diese Frage stellt heute zurecht die FAZ. Bis zu 195000 Euro erhielt er wohl pro Jahr, dafür, dass er sagen durfte, wie toll der Kurs war, wie schwer es ihm am Berg fiel und dass die Chancen auf den Titel noch nicht verloren sind. Soll die Berichterstattung nur noch gegen Geld stattfinden? Was soll das? Wenn man schon zahlt, dann doch bitte auch mit dem Recht einer kritischen und harten Berichterstattung. Davon aber ist nichts bekannt. Übrigens: Auch einige Politiker haben schon Geld für Interviews verlangt – etwa der Kämpfer für die Entrechteten, Oskar Lafontaine.

Ansonsten: Die Gratis-Zeitungen in Dänemark und in London kämpfen um Leser. in Österreich hat die neue Zeitung „Österreich“ viel Geld für ein Interview mit der acht Jahre lang entführten Natascha geboten.

UPDATE: Der Streit um Ulrich, den ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf und die ARD selbst beherrscht die Seiten der Medienteile, etwa den der FAZ. Jetzt fordert sogar die SPD im Bundestag, ein Kontrollgremium bei der ARD einzurichten. Mehr dazu im FORUM.

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