Corona ohne Ende

Die Tagesschau hat es geschafft, eine gesamte Sendung mit Berichten über das Corona-Virus zu bestücken. Dazu noch der Hinweis auf die Online-Berichterstattung. Und doch: Zum Ende wurde noch über den Syrienkrieg berichtet. Wie sieht es im Jemen aus? Oder an der griechisch-türkischen Grenze? Spielt keine Rolle, wichtiger scheint den Redakteuren, dass sich die Menschen in Italien jetzt die Hände waschen.

Besser lässt sich Hysterie nicht erzeugen bzw. erhalten. Ein kritischer Blick auf den Umstand, dass in Deutschland das gesamte Leben lahm gelegt wird indes fehlt in vielen Medien. Sie schließen sich bedingungslos der These der Regierung an, dass mit dem Virus jede Maßnahme erlaubt ist, die bisher nicht auszudenken schien.

Interessant indes sind die Podcasts auf NDR Info mit dem Virologen Christian Drosten. Er klingt nicht so, als sei der Shutdown des Lebens nötig, um die Ausbreitung des in der Regel harmlosen Virus (Husten und Fieber) zu verlangsamen. Hier der Link zur hörenswerten 13. Folge und zur Themenseite allgemein.

Die nüchterne Darstellung ist im herrschenden Panik-Modus der Medien sehr angenehm und zeigt, dass die Regierenden problemlos mit weniger drastischen Mitteln angemessen reagieren könnten. Auch zeigt die Krise vor allem  eins: Unser Gesundheitssystem ist derart am Limit, dass es für eine Krise nur noch schwer gerüstet ist. Ob die Medien sich diesen Fragestellungen widmen werden?