Die Qual des Schreibens
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Derzeit lese ich das Buch “Majakowskiring” von Marlene Streeruwitz – ein kompliziertes und vielleicht nicht wirklich zu empfehlendes Buch, oder vielleicht doch: sicher bin ich mir noch nicht. Ein Absatz darin trifft zumindest exakt das Leben eines schreibenden Journalisten und soll daher hier zitiert werden:
Was sollte sie kochen. Sie lehnte sich gegen die Liftwand. Es war wunderbar, sich einem so trivialen Gedanken hingeben zu können. So lange sie als Journalistin gearbeitet hatte, war nie ein Ende gewesen. Sie hatte nicht von der Zeitung weggehen können, ohne weiter über die Probleme nachdenken zu müssen. Ohne nicht noch lange alles mit hinaus zu schleppen. Nur daran zu denken, was gekocht werden sollte. Sie lächelte.
Das ist die Qual des Journalisten-Daseins. Es gibt kein Ende. Die Gedanken gehen immer weiter, ein Thema verfolgt einen, auch der Gedanke, andere und ihr Handeln in die Öffentlichkeit zu ziehen. Fehlt etwas, muss ich noch telefonieren? Jemanden konfrontieren? Eine Qual. Aber eine schöne Qual.