Merkel: Hoch lebe die Pressefreiheit
In dieser Woche musste sich Kanzlerin Angela Merkel von den Mitgliedern eines Untersuchungsausschusses vernehmen lassen. Es ging um den Abgasskandal bei Volkswagen, einer der größten Skandale in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Es steht die Frage im Raum: Gab es eine Kumpanei zwischen Politik und Autoindustrie, damit die Unternehmen möglichst ungestraft bei den Abgaswerten schummeln konnten? Die Kanzlerin hatte zu der Frage nicht viel beizutragen, betonte vielmehr, dass es im Interesse Deutschlands sei, dass die Autoindustrie im internationalen Wettbewerb besteht und auch in Zukunft bestehen kann. Als sie darauf hingewiesen wurde, dass sie sich nach Medienangaben mit dem Präsidenten des Verbands der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, duze, sagte sie nur lapidar: „Hoch lebe die Pressefreiheit.“ Wissmann war wie Merkel im Kabinett von Helmut Kohl – als Verkehrsminister. Merkel war damals Umweltministerin.
In diesen Tagen mag man sich denken: Wenn doch auch nur der türkische Staatschef Erdogan so souverän mit Kritikern umgehen würde..