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nachricht

Presserat: Bilanz 2005

— Der Presserat hat sich auf seiner Jahrespressekonferenz gegen Schleichwerbung und für das Trennungsgebot ausgesprochen. „Zeitungsleser als Verbraucher erwarten, dass redaktionelle Teile von Zeitungen und Zeitschriften informieren und unabhängig berichten und nicht von gewerblichen Interessen bestimmt werden. Der Leser wird getäuscht, wenn das äußere Erscheinungsbild einer publizistischen Darstellung als Tarnkappe für die Verfolgung wirtschaftlicher Interessen benutzt wird. Deshalb spricht sich der Presserat für eine strikte Einhaltung des Trennungsgebotes aus und fordert die Printmedien dazu auf – auch und vor allem – im eigenen Interesse darauf zu achten. Der geplanten Änderung der EU-Fernsehrichtlinie, die eine Lockerung des Product Placements im Fernsehen vorsieht, steht der Presserat daher auch kritisch gegenüber. Eine Aufweichungim TV- Bereich könnte dazu führen, dass der Druck auf die Printredaktionen, sich ebenfalls zu öffnen, noch größer wird.“
Im vergangenen Jahr erreichten 672 Eingaben(Vorjahr: 682) den Presserat. 235 Beschwerden wurden von den Kammern behandelt. Es kam zu 27 öffentlichen und sieben nicht-öffentlichen Rügen (Vorjahr: 20 und sechs). Missbilligungen gab es 37 (49 in 2003), Hinweise 40 (Vorjahr: 44).
In seinem Jahrbuch beschäftigt sich der Presserat verstärkt mit dem Thema „Gewaltfotos“. „DerPresserat musste sich in den letzten Jahren verstärkt mit Beschwerdenbefassen, die Tote oder Verletzte zeigten – ob nach einemTerroranschlag, einer Naturkatastrophe oder aus Kriegsgebieten.“ Das Jahrbuch ist bei der UVK erhältlich.

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