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Siemens: Einsparpotenzial in Görlitz?

Nun also gibt sich Siemens-Chef Joe Kaeser reuig: Nach einem Besuch im Werk in Görlitz will er mit den Mitarbeitern noch einmal reden, ob der Standort wirklich geschlossen werden muss. Die Mitarbeiter seien motiviert wie sonst nirgends, sagte Kaeser zur Begründung. Zuvor hatte Siemens angekündigt, 6100 Stellen in der Kraftwerkssparte zu streichen und Werke zu schließen – trotz hoher Milliardengewinne.Kaeser hatte damit parteiübergreifend massive Kritik erfahren, schließlich ist Görlitz obendrein noch eine strukturschwache Region, in der heute schon die AFD mit Rekordergebnissen Wahlen gewinnt und unter anderem dem neuen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer, das Bundestagsmandat gekostet hat, weil der AfD-Kandidat das Direktmandat holte und nicht er. Kretschmer gilt als großes politisches Talent der CDU, der als Bundesminister gehandelt worden war. Nun regiert er den Freistaat und muss dafür sorgen, dass die CDU bei der nächsten Landtagswahl nicht von der AFD als stärkste Kraft abgelöst wird. Die Botschaft von Kaeser, über das Siemenswerk noch einmal nachzudenken, ist da sicher hilfreich.

Dabei gilt es für Kaeser, Einsparpotenziale zu heben – oder sind es Einsparpotentiale, wie die Variantenschreibung erlaubt? Wie auch immer: Siemens hat eine Standortförderung in Millionenhöhe erhalten, da gehört es sich, auch als soziales Gebilde zu reagieren, dass wichtig ist für das gesellschaftliche Zusammenleben vor Ort – Aktionärsrendite hin oder her.

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