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Kinderzeitung: Skandale statt neuer Markt

— Enthusiastisch war vor einem Jahr die Kinderzeitung „Meine Zeitung“ gestartet. 100 000 junge Leser zwischen acht und 13 Jahren wollte der Verleger Turgay Yagan mit seiner Tageszeitung gewinnen. Nun, ein Jahr später, sieht alles ganz ander aus, wie die SZ heute berichtet. Eine Spedition und Druckereien haben Strafanzeige wegen Betrugsverdacht und Insolvenzverschleppung gegen den Verleger gestellt. „“Es steht ein Schaden von rund 200 000 Euro im Raum“, so der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt Peter Lichtenberg. Hinzu kommen mindestens 60 000 Euro für Zeitungsbeilagen, die das Druckhaus Darmstadt druckte – die aber nie bezahlt wurden. „Das war Betrug mit System“, sagt einer der ehemaligen Partner Yagans. „Manche Rechnungen sind noch offen“, gibt der Verleger zu, da seien Pannen passiert. „Wenn die ein bisschen toleranter wären, hätten wir das Problem gelöst. Die müssen ja nicht gleich zum Gericht rennen.“ Auch vermissen Mitarbeiter Honorare und Löhne. 16 Arbeitsgerichtsklagen listet der Computer von Sabine Dauch, Direktorin im Arbeitsgericht Düsseldorf, gegen Yagan für 2005 auf. Alles Niederlagen für ihn, sagt sie. „Das war irgend so eine Aktion“, kommentiert der Verleger die Klagen: „Es gibt eben Menschen, die Gesetze bewusst ausnutzen.““
Nun bedeutet das noch nicht das Ende der Kinderzeitung. Im Gegenteil: In England (das Finanzblatt für Kinder Oink) und Frankreich(Mon quotidien) gibt es diese schon seit längerer Zeit und auch Springer hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, an einer Kinderzeitung zu arbeiten.

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