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Bahn-Streik: Die Macht der Sprache

— Im Konflikt zwischen der Deutschen Bahn AG und der Lokführer-Gewerkschaft GdL wird mit allen Bandagen gekämpft. Vor allem geht es darum, die Hoheit über die öffentliche Meinung zu gewinnen. Wer schlechter da steht, muss sich gegenüber den Bahnkunden für sein Verhalten rechtfertigen. Deshalb ist Sprache von zentraler Bedeutung in dem Kommunikationsstreit zu Streikzeiten. Ausnahmsweise sei hier eine Pressemitteilung veröffentlicht, die das Thema sehr gut zusammenfasst. Sie stammt von Winfried Herrmann, Verkehrsexperte der Grünen im Bundestag:

„Es ist schon erstaunlich, wie es die Kommunikationsexperten der DB AG
verstehen, immer wieder neue Mogelpackungen als kompromissfähiges
Angebot und als Zugehen auf die GDL zu verkaufen. Zumindest versuchen
sie es stets aufs Neue.

So wird aus einem eigenständigen Tarifvertrag im Bahnangebot ein eigener
Tarifvertrag. Aus der Bezahlung für bereits geleistete Überstunden wird
eine Einmalzahlung in Höhe von 2000 Euro, die Ausdehnung der
Wochenarbeitszeit von 41 auf 43 Wochenstunden also die Mehrarbeit gegen
Bezahlung interpretiert die DB AG zu einer 10prozentigen Tariferhöhung.
Das ist zynisch und ganz sicher kein neues Angebot, sondern nur die
mantrahafte Wiederholung des Alten. Besser wird es dadurch nicht.

Und nun der neuester Coup der DB AG: Aus dem Moderatorenvorgabe, ein
konflikt- und widerspruchsfreien Ergebnisses für beide Tarifparteien zu
erzielen, macht DB AG die Formulierung, dass sich jede Vereinbarung mit
der GDL in das „Tarifwerk der DB AG einfügen“ muss. Das ist eine
Verdrehung der Tatsachen.“

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