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Rechtschreibung

Kommasetzung beim Infinitiv

Lisa Walgenbach sei Dank, erklären wir heute die Kommasetzung bei Infinitivgruppen. Wer bisher instinktiv richtig gelegen hat oder noch die alten Regeln aus Schulzeiten auswendig beherrrscht, sollte einen Blick auf die Regeln der Neuzeit legen:

Es ist freigestellt, Infinitivgruppen durch ein Komma abzutrennen bzw.
zwischen Kommas einzuschließen, z. B.
Sie nahm sich vor(,) regelmäßig Sport zu treiben.
Er versuchte(,) das Feuer zu löschen(,) und erlitt dabei eine Rauchvergiftung.

Um die Gliederung des Gesamtsatzes zu verdeutlichen und Missverständnisse zu vermeiden, kann es jedoch zweckmäßig sein, die Infinitivgruppe durch Komma abzugrenzen, z. B.
Wir raten ihm, kein Geld zu geben.
Wir raten, ihm kein Geld zu geben.

Ausnahmen:
Infinitivgruppen sind durch Komma abzutrennen, wenn sie

a) mit um, ohne, (an)statt, außer oder als eingeleitet werden, z. B.
Ich ging auf den Markt, um frisches Gemüse zu kaufen.
Das Kind überquerte die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten.
Er schaute sich einen Spielfilm im Fernsehen an, anstatt seine Hausaufgaben zu machen.
Die Passanten konnten dem Unfallopfer nicht helfen, außer die Polizei zu verständigen.
Ihr blieb nichts anderes übrig, als den Fehler zuzugeben.

b) von einem Substantiv abhängen, z. B.
Er fasste den Plan, zweimal pro Woche zu joggen.
Sie äußerte den Wunsch, in die Toskana zu reisen.

Wenn ein einfacher Infintiv vorliegt, können die Kommas entfallen, sofern keine Missverständnisse entstehen, z. B.
Er fasste den Plan(,) zu joggen.
Sie äußerte den Wunsch(,) zu reisen.

c) von einem Korrelat oder Verweiswort abhängen, z. B.
Unserem Unternehmen liegt daran, in den nächsten fünf Jahren
zu expandieren.
Bettina liebt es, im Meer zu schwimmen.

Wenn ein einfacher Infintiv vorliegt, können die Kommas entfallen, sofern
keine Missverständnisse entstehen, z. B.
Unserem Unternehmen liegt daran(,) zu expandieren.
Bettina liebt es(,) zu schwimmen.

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